Karl Horak - No Endlich

horak-no-endlich-coverEs hobts mi oft gfrogt: Horak, warum singst Du ned a so wia Du redst? Und über des wosd so mochst? Es hobts mi a oft gfrogt: Warum spühst Du ned des, wos da a wiaklich gfoit? Na guat, hob i gsogt - kennts ham! Und hob scho meine Haberer zsammgfangt und gmant: Höfts ma! Und olle san kumman und olle ham ma ghoifn. Mia ham gsungan und gspüht. Und dann hamma sis aughuacht. Und dann - dann hamma si angschaut und gsogt: NO ENDLICH!

KARL HORAK, Wien im August 2011

1. Es gibt Strossn

(Musik Andi Zech und Josef Havlicek / Text O.Kurti )

Die erste Aufnahme dieses Ostbahnklassikers findet sich auf dem 88er Album "A scheene Leich" und war für mich immer eines meiner Lieblingslieder. Die 2007er Version featuret außer mir nur zwei Musiker, nämlich Bertl Baumgartner am Schlagzeug und Peter Wolf spielt im Outro ein herrliches elektrisches Klavier und hat die Hammondorgel bedient. Hannes Wildner und ich haben es aufgenommen und gemischt und für mich ist das sowas wie ein Highway Song – wir haben es auf vielen langen nächtlichen Autobahnfahrten im Lauf ausgedehnter EAV-Tourneen gehört und am besten kommt es um vier Uhr morgens, wenn die Sonne sich langsam gegen die lange Nacht erhebt. Bertl und Peter und Hannes, ich danke Euch für diese wunderschöne Arbeit und vor allem auch dafür, dass ihr immer genau wisst was ich meine. Und natürlich auch an die Chefpartie und allen in diesem Umfeld für eine der schönsten Zeiten in meinem Leben. Ohne Euch wäre ich nicht das, was ich heute bin.

2. Afoch ganz schee

(T&M: Karl Horak)

Das ist ein Liebeslied. Und zwar an die Nacht, meine Arbeit und an Hannes Wildner. Er war einer der beiden Menschen, die mir Mut gemacht haben dieses Album zu machen. Er hat mir die Liebe zum Musizieren wieder nahegebracht, und er war mir ein irrsinnig guter Freund in dunklen und schweren Zeiten. Außerdem ist er ein Gitarrespieler von absoluten Weltformat, und es ist mir ein Privileg einen Mitmusiker wie ihn in meiner Nähe zu wissen.

3. (Mia olle san) Die Judn von heute

(T&M: Leo Bei)

Da steht Leo Bei in der Klammer, weil es Horak im Jahr 1982 noch gar nicht gegeben hat. Ich habe dieses Lied in meinem kleinen Zimmer in Flo Glaszers Wohnung in der Großen Schiffgasse 19 geschrieben, und es ist erstaunlich wie aktuell Dinge wie der Überwachungsstaat noch immer, eigentlich leider wieder geworden sind. Bertl Baumgartner hat mich ermutigt diesen Titel zu produzieren, nachdem er ein Demo, dass ich in Georg Gablers Wohnzimmer 1984 aufgenommen hatte, gehört hat. Peter Wolf hat durch sein unglaublich einfühlsames Keyboardarrangement den Song zu dem Touch verholfen, den er jetzt hat. Auch ihm möchte ich an dieser Stelle gerne großen Dank aussprechen und zwar für alles, was er für mich getan hat. Peter ist einer der ganz großen Musiker diese Landes, und ich verneige mich vor seinem Können, seiner Hingabe und seiner unendlichen Liebe zur Musik. Und wer in diesem Lied etwas Antisemitisches zu hören glaubt, hat rein gar nichts verstanden.

4. Andrea

(T&M: Leo Bei)

Es herbstelt, und es wird Winter – was machen zwei Bassisten? Sie treffen sich mit einem Klavierspieler und einem Schlagzeuger und setzen sich in einem Tonstudio in Favoriten zusammen und geigen, was das Zeug hält. In diesem speziellen Fall handelt es sich um die zwei Basshaberer Rü Kostron und Karl Horak sowie Wolfo Schmidt und Bertl Baumgartner. Und was dabei rauskommt muss der interessierten Zuhörerschaft zugänglich gemacht werden! Ich liebe Rü Kostron und zwar als Menschen als auch als Musiker. Die Arbeit mit ihm war mehr als ein großes Vergnügen und ein Song mit zwei Bässen war schon längst überfällig. Ich hoffe, Ihr habt damit soviel Freude wie ich und chillt mit Wolfo am Klavier mindestens so wie er selbst. Manchmal braucht Musik halt gar keine Worte – und ich red echt gern!

5. Des Oferl, Die Folgen - I Tram

Des Oferl / Die Folgen (Karl Horak) - I Tram (M:Karl Horak / T:Hermann Schopf)

Diese drei Songs sind David Crosby, meinem Lieblingsheurigenwirt Franzi Rauscher sowie all denen, die sich für die Gleichstellung von THC zu Alkohol einsetzen, gewidmet. Carry on! Das Oferl: Dieses Lied erklärt sich selbst. Eigentlich wollte ich einmal ein Wienerlied schreiben und bin dann am Schluss ganz woanders gelandet – eigentlich hab ich am Ende auch schon vergessen, wo ich begonnen habe. Aber so ist das halt oft. Textliche Hilfe habe ich dann bei „I tram“ noch von meinem lieben Freund Hermann Schopf von der Gruppe Bauchfleisch bekommen, der für mich einer der begabtesten Texter meiner Heimatstadt und ein ziemlich guter Gitarrenwürger ist. Nebenbei sieht er dem alten King Karasek zum Verwechseln ähnlich.

Sie hören auf „Des Oferl“ und auf „Die Folge“ ausschließlich Herrn Horak musizieren, als Premiere sogar auf der elektrischen Reverse Lead Gitarre sowie auf unzähligen 6 und 12 Saitern der akustischen Bauart, eine alte, wenn auch selten gepflegte Liebe des bärtigen Glatzkopfes – aber wehe, wenn er losgelassen. Seine Freunde Daniel Retzl, die zwei Claudis und der liebe Hermann waren auch im Studio und alle haben viel gelacht, geraucht, getrunken und dieses von herrlichen Spezereien gewürzte Meeting zum Teil auf dem digitalen Tonträger verewigt. Setzt Euch die Kopfhörer auf und ihr werdet sie ziemlich deutlich hören. Vladimir Kabuffnik am Gerät. Was haben wir gelacht.

Bei „I tram" hat der liebenswerte Simon Wildner seine Strat ausgepackt und sie mit gewohntem Bravour bedient, während Robert Baumgartner sein DW-Set in üblich brutaler Manier erniedrigt hat – Bertl, wenn man Dich nicht kennt, man könnt sich vor Dir fürchten. Der Horak hat die zwei wilden Hunde mit seinem 63er Precision und einer böse verzerrenden B3 sowie den Basssequenzern im Schach gehalten und auch noch den Vokalobulus zu diesem Höllenritt beigetragen. Sehen Sie, so kann auch die Hölle ziemlich viel Spaß machen.

6. Epilog

(T&M: Leo Bei)

Ein Song in einer klaren Sprache für alle, die ich nicht leiden kann. Wenn Du jemanden nicht magst, schick ihr / ihm dieses MP3 oder trage es persönlich vor und alles ist sonnenklar.

7. Warum

(T&M: Leo Bei)

Die Bluesmusik ist einer der ganz wichtigen Mittelpunkte meines Musikschaffens. In einem leeren Club beim Soundcheck entstanden, mit  einer herrlichen Besetzung musiziert, ein guter Co-Texter und eine perfekte Mood machen mich einfach sehr stolz, diese Aufnahme präsentieren zu dürfen. So pure, so simple!

8. Sei do net so

(Gary Brooker / dt. Text Leo Bei / Claudia Jusits / Hermann Schopf)

Gary Brooker ist der Sänger und Schreiber der englischen Kultband Procol Harum und das Lied „Say it ain`t so“ begleitet mich seit seinem Erscheinen 1981 durch mein Leben. Die Idee den Song zu übersetzen entstand in einer dieser herrlichen Nächte aus der Idee heraus, einen Song über Kastration zu schreiben. Dem phantasievollen Leser ist jetzt klar, dass das die ursprüngliche Übersetzung natürlich „Schneid man ned o“ gelautet haben muss, aber die Kraft und Schönheit des Liedes haben sich durchgesetzt und so ist eine traurige Beziehungskiste mit einem Inhalt, der den Meisten ebenfalls nicht wirklich fremd ist, draus geworden.

Das Playback ist im Lauf des letzten Jahres entstanden und featuret „Don“ Simon Wildner an der spanischen Guitarre, den sentimental aufgelegten Wolfo Schmidt am Piano, Hermann Schopf mit einem zweistimmigen Gitarrenfeature und dem am Aufnahmetag schwer tomtomverliebten Bertl an seiner herrlichen DW-Buddel. Den Rest hat der Horak mit Streichern, Chören, einer B3, akustischen und elektrischen Gitarren und einem fetten Chorusbass sowie traurigen Vocals ergänzt, und siehe da, hier steht das Werk mit dem verzweifeltem Text. Wie gesagt, was macht uns manchnal glücklicher als ein Schmachtfetzen, weils ja doch sooo schön ist.

9. Ned deppert, ned bled

(Buddy Miles /dt.Text: Karl Horak)

Ich liebe diesen Song. Das ist vielleicht eins der besten Riffs der Rockmusik, einfach tierisch! Und ich wollte einfach einen Rock'n'Roll Text dazu machen, geigen und Spaß haben. Und wenn Ihr da reinhört, ich habe ihn gehabt. Ein kleiner Kosumationsvorschlag: ein Oferl, ein Viertel guten Roten, Kopfhörer auf und ab geht’s!

10. Texas

(M+T: Karl Horak)

Oft werden Städten oder Ländern eine magische Ausstrahlung zugeteilt, denen sie in der Realität nicht einmal im Entferntesten gerecht werden können. Aber wir alle tragen solche Plätze in unserem Herzen, weil das offensichtlich zu unseren  Bedürfnissen zählt und  für unsere psychische Gesundheit von großer Wichtigkeit ist - irgendwo ist´s halt immer ganz leiwand.

Mein Freund Klaus Reichardt und ich sind lustige Kampeln - nach einem großen Kaffee sowie der wichtigen Frühstückszigarette besprechen wir gerne nicht ganz ernst Phänomene dieser Art – und schon war der Text fertig. Auch die Musik war ein Werk nur der Minute, die Kollegen im Studio waren ebenfalls sehr motiviert, und wir hatten eine große Hetz – ich denke, das hört man  auch. Beim Durchsuchen meine DAT-Fundus habe ich dieses jahrelang verschollene Werk wieder an das Tageslicht befördert und hatte beim Abhören  ganz einfach viel Spaß, und das möchte ich auch ganz einfach mit Euch teilen.

11. Noch so vü Joah

(M:Leo Bei / T: G.Brödl)

Ein logischer Song für ein Album, das ich schon so lange machen wollte. Eine kleine Geschichte zu diesem Lied: Nach einem Gig der Chefpartie mit dazugehörigem Frontman in Wildon / Steiermark erzählte ich während eines plötzlich auftretenden Sentimentalitätsanfalls dem Brödl die Geschichte meiner ersten großen Liebe. Wildon ist ja keine Rockcity, und wir gingen relativ bald schlafen, doch nur ich fand offensichtlich Ruhe - denn der rastlose Brödl fabrizierte noch in derselben Nacht den Text zu diesem Lied, den er mir unausgeschlafen aber zufrieden, nahezu fertiggestellt am nächsten Morgen zu lesen gab. So war er, ich habe ihn dafür sehr geliebt. Mir war es ein großes Bedürfnis diesen Song einmal selbst zu singen, and here it is!

12. A steula Tog

(Text & Musik Christian Becker)

Ich habe mit Christian Becker, einem sehr lieben Freund und ferner Mastermind der empfehlenswerten Gruppe Beckermeister im 2000er Jahr ein Album produziert, und dieser Song begleitet mich seitdem durch mein Leben. Ich erinnere mich so gerne an das Einspielen der Gitarren zu diesem Lied, der letzten Produktion in meinem Studio in der Zollergasse in Wien-Neubau, und deshalb hab ich ihn ganz einfach neu aufgenommen und präsentiere ihn hiermit.

Hannes Wildner an der Leadgitarre und Bertl Baumgartner am Schlagzeug haben mir eine große Hilfestellung dabei gegeben und sehr viel zum Gelingen der Aufnahmen beigetragen. Viel mehr als danke für diesen leiwanden Song, lieber Christian, mehr bleibt mir nicht zu sagen, und ich hoffe, Ihr lasst Euch von der guten Laune, die hier drinnen förmlich pulsiert, anstecken. Enjoy!

CREDITS - Karl Horak // ENDLICH

Zum Abschluss möchte ich mich bei allen bedanken, die mit ihrer Arbeit zur Entstehung dieses Albums mit Herzblut, Schweiß und Tränen beigetragen und mir geholfen haben einen langehegten Wunsch zu erfüllen - einen Traum zu verwirklichen; jenen herrlichsten Musikern und besten Freunden, die ein Mensch wie ich nur haben kann. Und das wären - und sicher nicht nach Wertigkeiten gereiht, denn jeder war mit seiner Arbeit für dieses Album gleich wichtig:

Hannes Wildner
an der Gitarre, an den hilfreichsten Ohren und als Motivator in schweren Zeiten.

                Robert Baumgartner
                der die meisten Drumtracks gespielt und viele Percussionoverdubs gespielt hat.

Peter Wolf
an so manchem Keyboard und großer Inspiration.

                Shorty Kurz
                an der elektrischen Gitarre.

Wolfo Schmidt
an Grooveclavinetten.

                Wolfgang Laab
                an den Groovegitarren – keiner rüttelt so wie er!

Simon Wildner
an der elektrischen als auch an der Konzertgitarre.

                Jeff Rosenstein
                an der Schwerstgitarre.

Hannes Seidl
an der Leichtgitarre.

                Michael Habla
                an den Loops und an der technischen Betreuung.


Ernst Luttinger

am Schlagzeug.

               Claudia Jusits
               am Chorgesang.

Herbert Tampier
am Chorgesang.

               Kathi Friedmann
               am Chorgesang.


Florian Leibetseder
an den Congas.


               Leo Luca Bei
               an der Percussion.

Hermann Schopf
am Textstift.

               Lenny Dickson
               an der elektrischen und akkustischen Percussion.

Daniel Retzl
an der Mischhilfestellung und der Computerinstandhaltung

             Schiffkowitz
             für seine Freundschaft und die Compilation

...sowie Music Session, Tools at Work und Musik Produktiv für tollen Support.

Danke, Danke, Danke, Danke!

HORAK - Horak'n'Roll

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HORAK - Horak & Roll II

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